21. April 2009

Ganz oben eine Grundschule für Klassen 1-6, Pispalanharju 47

Am Wochenende bin ich wieder gefahren. Als es soeben von den Kassen die Rede war, ist die der Freitagnacht eine verhältnismäßig schlechte geworden. Man darf nie über Geld sprechen! Die Nacht zum Sonntag war finanziell gut, aber ansonsten recht ärgerlich: Das Auftragsvermittlunssystem stürzte ab und die Aufträge wurden über Funk vermittelt die ganze Nacht durch. Und zum ersten Mal hat's mich erwischt: ein Kunde, der tatsächlich völlig zahlungsunfähig war. 19 Euro Verluste habe ich abschreiben müssen. Aaargh!
Ich habe angefangen, Fotos zu machen von der Stadt, wenn ich mit dem Taxi unterwegs bin. Bilder sagen ja mehr als tausend Worte...
Anbei auch noch Bilder von dem Boardcomputer und seinen Seiten: 1. Auftragsangebot, 2. Info über den angenommenen Auftrag, 3. Standen mit Wagen (die Nummern sind also Wagennummern) und 4. sonstige von der Zentrale durchgegebene Information (rot). Der Computer hat auch noch einen Navi und die Funktion des Taxameters, Genaueres dazu später.
Es folgt jetzt eine längere Pause. Ich fahre erst in der Walpurgisnacht wieder. Da ich meine Landsleute kenne, bin ich mal gespannt, was daraus wird...


14. April 2009

Osterferien sind vorüber und ich bin ganz gut davon gekommen: nach jeder Schicht hatte ich mindestens 300 Euro in der Kasse, einmal sogar 411 Euro. Gefahren bin ich am Donnerstag, Freitag, Samstag und Montag. Gestern wusste ich von vornerein, dass der Umsatz am Flughafen, Busbahnhof und Hauptbahnhof gemacht wird. Die Leute kehren zurück in die Stadt und Taxen werden benötigt. So war's dann auch. Nur: Immer häufiger lassen die Leute sich abholen heute. Jedesmal wenn ein Zug einrollte, wurde der kleine Parkplatz vorm Bahnhof dicht von Autos der Abholer. Das war einfach irre! Ich habe mich früher selten mit einem Taxi fahren lassen, aber seitdem ich selbst fahre, zögere ich keine Sekunde, auch in der Freizeit sofort in ein Taxi einzusteigen, wenn es sonst irgendwie kompliziert zu werden droht. Mich braucht auch keiner abholen. So teuer ist Taxi auch wieder nicht! Die Rezession (OK, es ist jetzt eine geworden) hat die Taxikurse gefüllt. Leute, die woanders rausgeschmissen worden sind, wollen jetzt ihr Glück als Taxifahrer probieren. Das wird Folgen haben. Bis jetzt konnten die Fahrer wählerisch sein, ihre Arbeitszeiten selbst aussuchen und alles Mögliche noch dazu verlangen, denn es waren einfach nicht genug Fahrer da. Das wird sich nun ändern. Bald muss der Fahrer dem Chef beweisen, dass es sich lohnt, ihn fahren zu lassen, dass er besser und sorfältiger ist und mehr Geld einbringt als die zehn Frischlinge mit den der Chef gerade telefoniert hat. Wie ich merke, wird aus mir wohl nie ein Gewerkschafter, obwohl mein Herz dann doch links schlägt. Wie auch immer, die Zeiten der Tampereer Hab-mal-wieder-keine-Lust-mehr-Fahrer sind vorbei.

11. April 2009

Die gestrige Nacht war auch OK. Es sieht ganz so aus, dass die Leiden unseres Erlösers auf kaum mehr Resonanz bei jungen Leuten stößen, eher ist Selbstqual durch Suff, Kiff und eine fettige Pizza vorm Absturz angesagt. Aber ich bin doch kein Moralist. Solange ich von dem Heidentum der Jugend profitiere, halte ich lieber meinen Mund. Und ehrlich gesagt, ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie es mit der Auferstehung von damals wirklich gewesen ist... Aber was soll's. Das Wetter ist durchaus angenehm heute, die Sonne scheint wieder und ich glaube, ich werde einen Spaziergang machen, bevor die Schicht beginnt, da das ewige Sitzen hinter dem Lekrad Steifheit im Rücken und Knien verursacht.

10. April 2009

Ostern. Skeptisch bin ich gestern um 21 Uhr auf die Arbeit losgefahren. Es war dann doch mehr los als ich dachte. Neun Stunden später hatte ich 363 Euro in der Kasse und war damit auch ganz zufrieden. - Stand 20 - Mäentakusenkatu - Pättieniementie - Stand 50 - Pyynikintie 32 - "Jäähovi" (Sammon valtatie 7) - Taxizentrale (Sammon valtatie 7) - Nivarinkatu - Stand 20 - Kämmenniemi - "Pub Väinämöinen" (Väinämöisenkatu) - Stand 14 - "Jäähovi" - "Oluthuone" (Tuomiokirkonkatu 11) - Stand 50 - Rinnekatu - Sammonkatu Pause 15 Minuten - Stand 7 - Rauhaniemenkatu - Ilmarinkatu - Stand 50 - Pirkankatu 22 - Lokintaival 6 - Stand 6 - Rinnekatu in Ylöjärvi - Stand 50 - Hämeenkatu 23 - Lapintie 7 - Stand 4 - Segelklub - Leinonkuja - Haiharankatu - Stand 4 - Imbiss "Pizpala" - Vaarnakatu in Nokia - Vier Winker vom Hallituskatu nach Tanhuankatu - Stand 4 - Huovarinkatu - Stand 36, Vorbestellung, Koukkarinkatu - Alte Kirche - Stand 6 - Suomensaarenkatu Wagen abgestellt um 6 Uhr 20. Bin ausnahmsweise mit einem Passat TSI gefahren. Ein Wagen, der niemandem zu empfehlen ist. Habe die ganze Zeit gefürhtet, dass gleich etwas kaputtgeht. Und noch was: gestern Nachmittag hatte ich bei meinem eigenen Auto auf Sommerreifen gewechselt und in den Morgenstunden fielen drei Zentimeter Schnee...

4. April 2009

Das ist der erste Post seit fast drei Wochen. So führt man doch kein Blog, könnte man behaupten. Das stimmt. Aber alles hat seine Gründe. Mein Vater starb am 7. März im Alter von 64 Jahren. So, dachte ich mir, das steht ja den meisten von uns bevor. Väter sterben eben alle eventuell, das ist nichts Neues unter der Sonne. Charakteristisch für mich ist auch, dass es immer der neue Tag ist, worauf ich mich einzurichten versuche. So weit alles bestens. Bis ich dann vor einiger Zeit bemerkte, dass ich Termine und Aufgaben vergesse, oder einfach keine Zeit fürs Durchführen aller meiner Vorhaben finde. Ich fing an, strenge Prioritäten zu setzen. Nur ganz wenige Dinge standen oben auf der Liste. Daran merkte man, dass bei mir nicht alles in Ordnung war. Gefahren bin ich jedes Wochenende wie gewönlich, aber ich habe keine neuen Posts geschrieben. Heute ist wohl eine Ausnahme. Gestern war die Beerdigung, gestern bin ich auch gefahren, und heute schreibe ich einen Post. Das Leben geht also voran.

Wie war denn der Alte? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihm, ein Verhältnis, das sich im Laufe der Zeit auch änderte. Anfangs war er nur mein Vater und aus dieser Zeit ist mir sowohl viel Gutes als auch etwas Schlechtes in Erinnerung geblieben. So muss es auch sein. Nach meiner Jugendzeit und Rückkehr nach Finnland haben wir uns dann erneut als erwachsene Männer, beide mit Kind und Kegel, kennengelernt. Diese Entwicklung wurde jetzt durch seinen Tod unterbrochen und ich merke, dass dieser Mann, der auch mein Vater war, mir sehr fehlt.