29. September 2009

So, ich hab' es jetzt satt mit dem Huyndai Sonata und ähnlichen Kisten. Ab November fahre ich ausschließlich E-Klasse Mercedes. Das steht jetzt fest. Grund für den Wechsel ist die Tatsache, dass ich 196 cm groß bin und der Sonata bietet mir eben nicht genug Fahrkomfort, der ist also zu klein. Der Wechsel fällt mir zum Teil schwer, denn mit dem Chef läuft alles wie geschmiert. Wirklich alles, sowie kohlemäßig als auch hinsichtlich der Schichten. Er ist wirklich in Ordnung. Hoffe, dass er einen anständigen neuen Fahrer findet. Gestern durfte ich eine Extraschicht fahren, denn er war erkrankt. Eine der Fahrten brachte mich dann nach Äetsä. Durch diese Farbenvielfalt lässt es sich angenehm fahren, vor allem wenn man dabei 111.10€ verdient. Am Ziel in Äetsä, das heute zu Sastamala gehört

26. September 2009

Gestern bin ich kein Stück reicher geworden. Nach 18 Stunden intensiver Taxiarbeit hatte ich knapp über 400 Euro in der Kasse. Durchschnittlicher Wert von einer Fahrt war gestern 19,90. Das heißt also, dass man fast eine Stunde am Stand steht, und dann eine Tour von 20 € fährt. Das Komische ist, dass die Polizei angefangen hat zu kontrollieren, ob man Fahrtagebuch korrekt führt und oft genug Pausen macht. Pausen macht man nun wirklich oft genug heute, keine Sorge, Herr Polizist!

22. September 2009

Mänttä hat immer vom Papier gelebt, vor allem vom Klopapier.

Bitte um Entschuldigung für meine lange Abwesenheit. Ein neues Studienjahr an der Uni hat begonnen (das elfte bei mir, wenn ihr das genau wissen wollt), und es dauert eben jedes Jahr seine Zeit, bis ich wieder alles auf die Reihe gekriegt habe und weiß, wo es lang geht. Anglistik und ein Kurs namens "American Literature1" sind in diesem Herbst angesagt. In den vergangenen Wochen habe ich meine Aufmerksamkeit Namen wie Benjamin Franklin und Washington Irving widmen müssen. Darüber kann ich mich nun wirklich nicht klagen, denn beide Herren schreiben außerordentlich gut und ihre Geschichten sind sehr amüsant.

Aber trotzdem sind meine Gedanken bereits auf das kommende Wochenende gerichtet, wo ich mich wieder hinter dem Lenkrad setzen werde, in der Hoffnung, dass ich die Fahrt aller Fahrten erwische. Letztens war ich einmal in Hämeenlinna, einmal in Ruovesi und einmal in Mänttä. Nach Ruovesi und Mänttä bin ich sogar während der selben Nacht gefahren. Die Frau und ihr Sohn, die ich von Acuta nach Mänttä mitten in der Nacht brachte, hatten kein Geld bei sich, obwohl sie mir von der KELA-Fahrt noch eine Selbsthaftung von 9,25 € schuldeten. Und was tue ich? Ich schreibe meine Kontonummer auf und sage, dass ich die fehlende Summe von meinem eigenen Wechselgeld in die Kasse einzahlen werde und sie sollten sie mir möglichst bald in mein Konto überweisen. Das war am Samstagnacht so gegen 02 Uhr. Am Dienstagmorgen war die Überweisung bei meiner Bank eingebucht.

6. September 2009

Die langen Touren machen süchtig. Blut ist ein stiller Fahrgast und Kranke beschweren sich nicht über Routen und Fahrstil, denn sie kommen nach Hause egal wie spät es ist und müssen ihre oft sehr lange Fahrt selbst nicht bezahlen. Und man verdient natürlich gutes Geld. Am Freitag habe ich wieder mein Glück am Uni-Klinikum versucht, diesmal mit magerem Resultat: keine der 11 Fahrten hat mehr als 30 Euro eingebracht, eher waren es immer 10 oder 12 Euro. Eine Bestellung von Finn Medi Delta (Blut) habe ich auch erwischt, aber auch sie brachte mich nicht weiter als bis zum Krankenhaus Hatanpää (Hatanpäänkatu 24). Wenn nicht, dann eben nicht. Punkt 22 Uhr Stand ich wieder am Stand 16. Die erste Fahrt ging von Acuta nach Kyröskoski und brachte 69€ ein. Auf dem Rückweg habe ich am Flughafen eine Vorbestellung erwischt und wegen eines sehr verspäteten Flugs 60 € verdient, auch wenn das Fahrziel nicht weiter als in Piettasenkatu war. Danach ging es nur bergab. Ein Kurzschluss hat in der Taxizentrale Computer zum Absturz gebracht und nach Mitternacht wurden alle Bestellungen über Funk vermittelt. Die alten Hasen kamen mit der Situation ganz gut zu Recht, denn Funk war ja Alltag in den 1970er und 1980er Jahren, aber die jüngeren Kollegen standen teilweise so ziemlich auf dem Schlauch. Wenn die Zentrale Bestellungen über Funk an den Taxen verteilen muss, benutzt sie die Spitznamen der Standen anstatt ihrer Nummern. Sie fragt also nicht "Stand 46?", sondern "Am Leo?", worauf der Wagen an der Reihe dann mit seiner Wagennummer antwortet. Ich habe mir mittlerweile die Spitznamen erlernt und kam deshalb ganz gut zu Recht. Ich wusste immer an welchem Stand oder in welcher Zone ich war und ob ich mir die Bestellung schnappen konnte. In acht Stunden habe ich ziemlich genau 300€ gemacht. Samstag war OK, sagen wir es mal mal so. Er lief normal ab, in technischer sowie finanzieller Hinsicht.

Woher kommt eigentlich die Idee, dass Taxler alles wüssten, immer die richtige Antwort oder die relevanteste Meinung zu allem hätten? Der Teufel im Taxi: "Scheiße, morgen geht die Welt unter. Sagen Sie mal Fahrer, was halten Sie davon?'" Ich kenne alle Tampereer Taxifahrer nicht, aber ich habe bereits viele getroffen. Einige haben wirklich nicht das Pulver erfunden und die meisten haben die Schule verlassen sobald es ging und würden sich wahrscheinlich denken: "Was redet er für Müll? Kann er nicht die Klappe halten?"