17. Mai 2009

Ich habe jetzt zwei Nachtschichten hinter mir und eine Tagesschicht beginnt gleich um 13 Uhr. Ganz normale Kunden, keine schönen Geschichte diesmal. Ich fahre Taxi jetzt seit einem halben Jahr. Und erst jetzt bin ich mit den Tampereer Straßennamen einigermaßen vertraut geworden und finde die Zieladressen ohne Navi. Zugegeben, Tampere ist keine europäische Metropole, aber verdammt viele Adressen haben wir auch. Und wenn ich die Zieladresse problemlos finde, bin ich mit mir selbst zufrieden und merke oft, dass auch der Fahrgast meine gewerbsmäßige Leistung schätzt. Es ist Frühling, und wie es bereits erwähnt wurde, versuchen die Finnen nach der Polizeistunde zu Fuß nach Hause zu kommen. Gestern kommt mir gegen fünf Uhr morgens eine Gruppe von jungen Männern so um die 20 Jahren in Kalevankangas entgegen. Plötzlich winkt einer und ich halte an. Er hat's satt vom Laufen und will, dass ich ihn nach Mekaniikanpolku nach Hervanta fahre. Okey. Die anderen drei wollen laufen. Das ist eine Strecke von über sechs Kilometern! Ich fahre mit meinem Kunden ab. Ich hätte das gleiche getan wie er. Wenn man 20 Jahre alt ist, glaubt man im Besitz von überirdischen Kräften zu sein. So muss es auch sein. Mit der Zeit gibt diese wunderschöne Glaube jedoch nach und man merkt, dass man immer öfter in ein Taxi steigt.

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