29. August 2009

Da stehe ich am Freitag am Stand 16 und werde kurz vor dem Schichtsende Erster. Der Tag ist miserabel gewesen und ich habe ganze 120 Euro in der Kasse. Nach 10 Minuten Wartezeit kommt ein Mann auf mich zu, gibt ein Handzeichen, dass er ein Taxi braucht, öffnet die Tür und steigt ein. "Eigentlich müsste ich nach Seinäjoki..." Die Tour hat 259,80€ gekostet. Davon hat mein Kunde sebst nur 9,25€ bezahlt, denn die KELA, die nationale finnische Versicherungsanstalt (bin mir nicht sicher, ob das nun der richtige deutschsprachige Terminus ist) hat den Rest übernommen. Das ist der Fall immer dann, wenn der Patient aus der Pflegeanstalt entlassen wird, selbst nicht Auto fahren kann und es ihm aufgrund der späten Stunde oder gesundheitlicher Lage ( z.B. gebrochenes Bein, Entzündungsgefahr etc.) nicht zuzumuten ist, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Dann schreibt der zuständige Arzt dem Patienten einen KELA-Schein fürs Taxi. Der Kunde zahlt dann 9,25€ für die Fahrt, egal wie lange die gefahrene Strecke ist, und der Taxiunternehmer stellt der KELA für den Rest eine Rechnung, die innerhalb von drei Wochen ausgeglichen wird. Die längste Strecke, die mit einem KELA-Schein in diesem Sommer von Tampere gefahren wurde, oder von der ich weiß, ging nach Tornio. Am Ziel ist die Uhr bei 900 Euro gestanden. Der Kunde hat die volle Summe mit Bargeld bezahlt und gemeint, dass er den Papierkram mit der KELA selbst erledigen wolle... So gehört sich das!

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