9. Februar 2009

Insgesamt 32 Stunden saß ich hinter dem Lenkrad dieses Wochenende. Vom Freitagabend habe ich schon das Wesentliche erzählt. Was in der Nacht zum Sonntag alles passierte, habe ich keine Ahnung mehr. Doch die letzte Fahrt ist mir gut in Erinnerung geblieben. Um halb fünf morgens fuhr ich zum Stand 6, wo immer noch recht viele Schlange standen. Steigt ein Mann ein und fragt: "Was würdest du von einer Tour nach Kylmäkoski halten?" Schön, dachte ich mir. Einerseits würde eine Fahrt von 55 Kilometern 80 Euro Einkommen bedeuten, andererseits würde sie mit der Rückfahrt über eine Stunde dauern. Schichtende war um fünf und der Beginn der zwölfstündigen Sonntagsschicht um 13 Uhr, 8 Stunden später. Eine Tour nach Kylmäkoski und zurück würde jetzt bedeuten, dass ich erst gegen halb sieben im Bett wäre... "Klar, kein Problem. In welche Adresse?" Am Sonntag stand ich dann um 13 Uhr am Stand 24. Ich hatte gedacht, dass sonntags steht man nur herum und wartet, bis die Schicht vorbei ist. Habe mich geirrt. Das Kunden-Profil unterscheidet sich von den Fahrten der Freitag- und Samstagnächten. Es wird hauptsächlich Reisende befördert, die nach dem Wochenende nach Hause wollen, entweder von oder nach Tampere. Die Verkehrsknoten für Taxler sind sonntags Hauptbahnhof, Omnibusbahnhof und Flughafen. Gestern musste ich nur drei Kneipenfahrten fahren. "Lex Nokia" ist in aller Munde hier oben. Das Parlament hat über einen Gesetzentwurf zu entscheiden, der den Arbeitgebern das Recht zubilligt, den E-Mail-Verkehr der Angestellten zu überwachen. Die größte Tageszeitung im Lande, "Helsingin Sanomat" hat vor einer Woche berichtet, dass Nokia den Gesetzgeber gedroht haben soll, den Firmensitz ins Ausland zu verlegen, falls der Gesetztentwurf scheitert. Daher also der Name "Lex Nokia". Man geht davon aus, dass das Gesetz in Kraft treten wird. Nun fragt man sich nur, wer über die Dinge in dieser Bananenrepublik eigentlich entscheidet?

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