Wie bekannt, kennen die Taxler die besten Geschichte und klopfen die besten Sprüche ab. Beiweis dafür bekam ich neulich als ich mit einem Kollegen in Shell Lahdesjärvi beim Kaffee saß. Hinteher musste ich aufs Klo. "Mal technisches Wasser lassen gehen, wie?" fragte mich der Kollege.
"Technisches Wasser"? Versucht man den deutschprachigen Terminus zu googeln, findet man nur Kram bezüglich der Hydraulik und nicht-trinkbarem Leitungswasser. Mehr nicht. Bei uns ist das anders. Hier hat technisches Wasser mehr Inhalt, sozusagen.
Beim Wasserbetrieb der Stadt Nokia ist man irgendwann auf die Idee gekommen, in einer Pumpstation ein Verbindungsrohr zwischen dem Trinkwasserkreislauf und der Abwasserableitung zu bauen. Die Systeme wurden durch einen einzigen Hahn voneineander getrennt. Vor einem Jahr etwa hat man dann in der Pumpstation irgendwelche Reparaturarbeiten durchgeführt und unglücklicherweise den Hahn aufgedreht. Die Abwässer flossen in die Trinkwasserröhre und zwei Tage später lag die Hälfte der Einwohner im Bett, Schulen und Kindertagstätte wurden zugemacht und die Armee musste die Wasserversorgung übernehmen. Die lokale Brauerei stand vor dem Abgrund und das Badehotel "Eden" verlangte von der Kommune Schadenersatz in Millionenhöhe. Und anstatt das Wort "Exkremente" in den Mund zu nehmen, sprach die Betriebsleitung die ganze Zeit von dem komischen "technischen Wasser".
Ohne den Taxler gäbe es nur Verlierer bei der Geschichte. Aber der Taxler guckt immer auf die sonnige Seite des Lebens und versucht unsere Welt zu bereichern. Das gelang ihm auch dieses Mal. Zu seinen Errungenschaften kann jetzt auch das Erfinden eines neuen Synonyms für das Verb "pinkeln" gezählt werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen