Ein Frühlingstag. Zu Beginn alles grau, auf einmal drängt ein zauberhaftes Sonnenbündel durch die Wolken hervor. Dann der Regen. Und naher lockert der Himmel langsam wieder auf.
"Blumen für die Frau zu Hause?"
So lautete die entscheidende Frage an mich am Sonnabend. Nein danke, möchte jetzt keine Blumen kaufen. Und in dem Moment wusste ich es. Es gab nur einen Ausweg für mich.
Am Montag war es so weit. Wir saßen zu zweit in der Küche. Ich erzählte ihr, was passiert war, auch an der Uni, und was das alles für mich bedeutete: Es ist nicht mehr wie früher zwischen uns. Ich bin alles andere als glücklich. Tränen. Dann das Geständnis: Sie wisse, es geht uns beschissen. Ihr habe nur die Kraft gefehlt, mit mir darüber zu sprechen. Sie wisse es auch, unsere Beziehung ist seit langem wie eine Partnerschaft in einer Firma. Dies zuzugeben tue aber weh. Dass die Gefühle gestorben sind, möchte doch niemand zu hören bekommen. Ich versicherte ihr, ich habe sie nicht verletzen wollen. Aber ich konnte nicht anders.
Wir sind seit elf Jahren verlobt und jetzt ist plötzlich alles offen. Für mich ist die Gefühlswüste, die ich gewohnt war, keine Option mehr. Was auch immer demnächst passiert, wichtig dabei ist, dass wir einander und unsere Lage mit offenen Augen betrachten.
Bevor ich für mein rücksichtsloses Handeln in dieser Frauengeschichte ans Kreuz genagelt werde, gestattet doch eine Frage: Was hat man von dem Schweigen eigentlich? Wir sind hier nur einmal. Aber zugegeben: Einer Frau persönliche Dinge laut zu sagen, ist verdammt schwer. Oder einer Person anderen Geschlechts überhaupt, bekannt oder nicht. Unglaublich. Nur Mut.
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