Mein Chef besitzt Wald, ganz schön viel eigentlich, und wieder ist die Zeit des Jahres angekommen, wo er sich lieber mit den dazugehörenden Angelegenheiten als mit seinem Taxigeschäft beschäftigt. Weil ich momentan nur an Wochenenden fahren kann, und möchte, heißt es nun, dass ein zweiter Fahrer vorübergehend reinspringen muss.
Einen hat der Chef schon parat. Und was für einen! Rund 60, kennt jeden in der Branche - und alle kennen ihn. Nämlich, nach regelmäßigen Abständen nimmt er sich, wie es die Kollegen am Bahnhof ausdrücken: "Sonderurlaub zur Erhaltung und Wiederherstellung der Arbeitskraft"; will sagen, er trinkt ein oder zwei Wochen, bis er physisch, psychisch und finanziell am Ende ist und furchtbar verschwollen und mit roten Augen zurück zur Arbeit kehren muss.
Nach seinem neuesten Comeback hat er Arbeit in einem Auto gefunden, das derzeit mit überdimensional großen, gelben Werbeaufklebern verhüllt ist. Um die Arbeitsstunden der kommenden Monat mit ihm teilen zu können, soll ich die Sache selbst mit ihm besprechen, was ich am kommenden Freitag am Stand auch erledigen werde. Ihn zu finden, müsste einfach sein, denn selbstironisch und seine Situation durchaus erkennend hat er meinem Chef eine Anweisung für mich gegeben:
"Der Zirkuswagen, wo ein Clown drinne sitzt, das bin ich."
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