Gestern fuhr ich eine alleinerziehender Mutter mit drei Kindern von der Uni-Klinik nach Urjala, wo ich letztes Jahr drei Monate als Lehrer tätig war. Obwohl ich ihre Kinder alle kannte, sprachen wir vom Schulwesen hauptsächlich nur auf der allgemeinen Ebene. Ein paar nette Anekdote erzählte sie mir doch noch. Sie war eine serh ruhige und bodenstänsige Frau. Die Tour war ein merkwüdiger Zufall auch deshalb, weil ich noch am vorigen Tag jemandem von Urjala erzählt hatte. So ist es beim Taxi eben. Einmal saßen wir im Wagen eines Kollegen vor der Uni-Klinik, und ich beklagte mich bei dem darüber, dass ich überall gewesen war, nur in Heinola noch nie. Und was glaubt ihr, wohin dann gleich die nächste Tour ging? Richtig.
In der Nacht habe ich mich dann wieder wie ein wahrer Ritter benommen. Ich habe ja immer davon geschwärmt, wie die finnischen Frauen die absolute Spitzenklasse darstellen. Dieser Meinung bin ich immer noch, nur wenn es um die Sache mit dem Alkohol geht, ist da bedaurlicherweise gewisse - hmm, ja - Schwankung zu beobachten. Es war gegen drei Uhr, und ich hatte eine junge, stockbesoffene Dame vom Hotel Ilves nach Peltolammi befördert. Vor ihrem Wohnhaus stellte es sich heraus, dass sie nicht genung Bargeld bei ihr hatte und ihre Electron-Karte nicht kooperationswillig war. Sie schuldete mir noch zehn Euro. Um sie schnell loszuwerden, schlug ich vor, dass sie mir das Geld am nächsten Tag auf mein Konto überweist. Ok, kein Problem. Als sie dann ausstieg, stürtze sie sofort ab und schlug ihre Schläfe gegen die Betonwand. Um Gottes Willen! Ich nahm Papier mit und rannte zu ihr, half ihr auf die Füße und fragte, ob ich sie zur Erste-Hilfe-Station bringen sollte. Nein, das wollte sie nicht. Sie wolle nach Hause. Na gut. Ich öffnete die Tür und half ihr zum zweiten Stock, wo sie wohnte. Ihre Wohnungstür musste ich auch noch öffnen, sie hätte es nicht geschafft. Endlich war ich sie los. All das, obwohl sie mir Geld schuldete. Bin ich blöd oder was? Nee...
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