... und am Sonntag war ich wieder unterwegs: Nastola, 227 €
Man sagt, Taxen seien gute Wirtschaftsbarometer. Diese Behauptung begründet man oft mit dem Argument, geht es der Wirtschaft gut, haben auch die Taxen mehr Arbeit, weil z.B. Geschäftsleute mehr unterwegs sind, und weil die Bürger Arbeit haben und ihre eigenen finanziellen Aussichten positv einschätzen. Und wenn es der Wirtschaft bergab geht, wird es auch weniger mit dem Taxi gefahren. Logisch.
Nun, was ich dabei besonderes "barometrisch" finde, ist nicht nur das, wieviele Touren die Taxen fahren, sondern auch das, wo die Taxen stehen und woher sie ihre Aufträge bekommen. Ich habe nämlich bemerkt, dass Autos, die noch vor Kurzem fast ausschließlich von Flughafen und Bahnhof aus fuhren, stehen nun alle am Uniklinikum oder an Ständen, in deren Nähe sich Altersheime o.Ä. befinden. Bei uns werden Kranke und Senioren hauptsächlich auf Kosten der Gemeinden oder des Staates befördert.
In der Rezession (unsere Zentralbank hat uns für die kommeneden Monate die Leviten gelesen) sind viele Branchen auf den öffentlichen Sektor angewiesen, der Schulden macht, kräftigt investiert und so die Inlandsnachfrage anzukurbeln versucht. In schlechten Zeiten liegen viele Unternehmen auf der Tasche der Gesellschaft, und zu denen zählen freilich auch die Taxen.
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