Die Schule hat gestern begonnen. Davon profitieren auch die Tampreer Taxen, denn ein Teil der Schüler werden mit dem Taxi auf Kosten der Stadt in Schulen gebracht. Taxen, die Schüler befördern wollen, müssen laut Gesetz mit einem Alkometer ausgestattet sein. Alle Taxen sind das nicht, und deshalb dürfen in dieser Woche die, die einen haben, auch außerhalb der festgelegten Fahrzeiten arbeiten, damit keine Engpässe in Schülerbeförderung entstehen. Und was machen diese Geier? Die kommen ja auf Arbeit, aber lehnen dann in der Regel Schülefahrten ab, und fahren lukratievere Touren vom Bahnhof, Flughafen und Uniklinikum.
Eine Story zu der etwas anderen Geschichte, oder die Alternative, wie man eine sich anbahnende oder schon angekommene Krise zu managen versucht.
Er stieg in mein Taxi ein am Bahnhof. Er war meines Alters, verheiratet mit drei Kindern, Haus und drum und dran. Die Frau war sehr nett, er hatte sich an sie gewöhnt. 10 Jahre waren sie schon zusammen. Aber er liebte sie nicht mehr. Als sie eines morgens im Bett ihm näher gekommen war, hatte das in ihm nur negative Gefühle geweckt. So war es schon lange gewesen. Er ging fremd. Und war schon mal erwischt worden. Aber nur einmal. Erwischt, heißt das, fremdgegangen war er schon öfters. Loslassen konnte er nicht. Er liebte ja seine Kinder über alles.
"Aber du weißt ja, wie es ist."
Ja, das wusste ich. Am Ziel blieb ich noch kurz stehen und sah zu, als diese unglückliche Figur in ihr Haus stolperte. Ich wusste ganz genau, wie das war, wenn das kleine Etwas fehlte. Aber seinen Weg hatte ich nicht gehen wollen.
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