Vollgas im hohen Norden

4. September 2012

Virrat:

Beginn: 12:49 Uhr
Strecke: 114 Kilometer
Grundgebühr: 5,70 €
Taxa1: 172,20 €
Wartezeit (Apotheke): 14 €
Insgesamt: 191,90 €
Dauer: 109 Minuten, 4 Sekunden
Ende: 14:36 Uhr

Was das Benutzen von Bargeld angeht, lebt man in Mitteleuropa und in den nördlichen Ländern in völlig unterschiedlichen Welten. Wenn man sich beispielsweise in Österreich wagt, mir, dem König Kunden, vorzuschlagen, Bares aus dem Geldautomaten zu heben, damit bei der Begleichung der Rechnung möglichst wenig Kosten zu Last des Hotels kämen, wäre bei uns sogar ein kleines Geschäft, wie z.B. ein Kiosk, ohne einen Kartenleser undenkbar. Es würde nicht von heute auf morgen überleben, denn die Menschen würden dorthin gehen, wo der Service stimmt. Zum guten Service gehört das Leben des Kunden möglichst bequem zu machen und nicht das allerwichtigste in der Kaufhandlung, nämlich die freiwillige Übergabe der abgemachten Summe, zu behindern. Das ist nur dumm. Ein entspannter Kunde mit guter Stimmung macht auch Geld locker.

Man kann das Ignorieren von Bargeld auch zu weit treiben. Genau das hat meines Achtens meine Bank getan. Die Filialen von Nordea Bank nehmen landesweit Bargeld nur von 10 bis 13 Uhr entgegen. Alle tun nicht einmal das. In Tampere gibt es nur zwei oder drei Filialen, die überhaupt Bargeld annehmen und von denen nur eine den ganzen Tag lang von 7:30 bis 17:30 Uhr. Und dabei soll es sich um ein GELDinstitut handeln!

Heute in Virrat musste ich unbedingt Bargeld loswerden. Blöderweise hatten sie keinen Kassendienst mehr, denn es war fast schon 15 Uhr. Aber eine der Damen war so nett, dass sie die Vorschriften ihres Arbeitgebers für einen Moment bei Seite ließ und ich durfte 200 € auf mein Konto einzahlen. Für sowas muss man im heutigen Finnland dankbar sein. Unglaublich!

1 Kommentar:

Schmauseline hat gesagt…: Wow, das ist mir echt neu. Oo
Ich bring mein Bargeld (Okay, das Ersparte ist nur Kleingeld) immer zur Filiale, die packen das in diesen Beutel, Kontonummer drauf - 3 Tage später ist es drauf. Natürlich blöd, wenn man schneller was draufhaben will. Aber danke für die Info Oo.; 13. September 2012 um 10:15

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AIRPORT TAXI

Eine Fahrt vom Flughafen Pirkkala zum Zentrum von Tampere kostet normalerweise um die 32 €. Aber man kommt auch billiger dorthin.
Mit 17 € wird ein Fargast zum beliebigen Hotel in die Stadtmitte gefahren, wenn er dem Fahrer des Wagens an der Reihe mitteilt, dass er mit einem Airport-Taxi zum Hotel X gefahren werden möchte. Der Wagen wird dann zum Airport-Taxi. Bevor es abfährt, muss es warten, ob es noch andere kommen, die mitfahren wollen. Erst wenn es keine weiteren Fahrgäste kommen oder der Wagen voll ist, darf das Airport-Taxi losfahren.
Der Haken liegt darin, das es sich um einen Pro-Kopf-Preis handelt. Gibt es drei Fahrgäste, bekommt der Fahrer 51 € für die Fahrt zum Zentrum und bei vier Fahrgästen kommt er auf die astronomische Summe von 68 €.
Und was ist, wenn es nur einen Fahrgast gibt (wie üblich)? Dann bekommt der Fahrer die fehlende 17 € von der Taxizentrale, der Aktiengesellschaft, an der alle Taxiunternehmer beteiligt sind.
Diese Regelung gilt nur für Taxen am Terminal 1, aber es sind ja gerade mal 100 Meter vom Ryanair-Terminal zum Taxistand vorm Terminal 1. Und wenn man dann vor irgendeinem Hotel im Zentrum aussteigt, kann man ja gleich zum Bahnhof, Bushaltestelle oder wohin auch immer zu Fuß gehen...Also, besser kann es kaum werden!

Einmal Taxi vor die Tür, bitte!

Wenn der Herr X, der in Sarvijaakonkatu wohnt, eiligst zum Bahnhof muss, ruft er die regionale Taxizentrale an und bestellt ein Taxi vor die Tür. Recht unkompliziert und kostet auch nur 1,07 Euro zzg. Netzbetreibergebühr. Nach bestimmten Kriterien vermittelt dann die Zentrale, eine Aktiengesellschaft, an der sich alle Taxiunternehmer der Region Tampere beteiligt haben, den Auftrag an den Taxen.
Man hat die Stadt in Zonen um den Taxistanden geteilt. Unsere Beispieladresse liegt in der Zone des Standes 14. Also bekommt der Wagen an der Reihe am Stand 14 den Auftrag. Wenn kein Taxi am Stand steht, dann bekommt das Taxi, das in der Zone am längsten frei gewesen ist den Auftrag zur Beförderung des Herrn X von Sarvijaakonkatu zum Bahnhof. Ist weder am Stand noch in der Zone ein Taxi frei, bekommt der erste Wagen am Stand 16 den Auftrag. Die Suchketten sind lang und es hat keinen Sinn, sie auswendig zu lernen. Nur selten gewinnt man dadurch irgendwelche Vorteile.
Am Stand 14 wartet nun ungeduldig der Taxler auf einen Auftrag. Und dann ist er da. Auf dem Computerschirm steht die Adresse des Kundes und der Taxler muss sich entscheiden: akzeptieren oder ablehnen? Normalerweise fährt man los und holt den Herrn X ab. Kennt man aber den Herrn X und hat er sich regelmäßig als Idioten erwiesen, kann es leicht vorkommen, dass der Taxler den Auftrag ablehnt. Dann bekommt ihn der nächste Wagen und der Herr X kann nur hoffen, dass der Fahrer ihn noch nicht kennt.
Bei Privatpersonen kommen Ablehnungen selten vor, aber bei manchen Kneipen ist das üblicher. Wenn der Wirt seine Gäste rücksichtslos volllaufen lässt, dann kann er von einem rettenden Taxi nach der Polizeistunde nur träumen. Da soll er seine Alkoholleichen mal selbst nach Hause transpotieren und sehen wie das geht!