24. Februar 2011

Alles ist bestens hier oben. Ich habe mir nur etwas Zeit genommen vom Bloggen. Jetzt bin ich wieder da.

Ja, ich weiß: wenn man nichts zu sagen hat, spricht man über das Wetter. Aber versucht doch erst mal eine Zeitweile hier ober zu leben! Wie die drei spanische Austauschstudenten, die ich vor kurzem als Fahrgäste hatte. Sie meinten, sie verstünden jetzt, warum man hier häufig über das Wetter redet. Es ist bereits Ende Februar und die Temperaturen wälzen immer noch irgendwo zwischen -15 und - 25 Grad. Die Tiefstwerte für diesen Winter, -41,3 Grad, hat man vor einer Woche im nordöstlichen Naruska bei Salla gemessen. Es liegt ein halber Meter Schnee am Boden und es ist meistens dunkel. So sehr dunkel ist es eigentlich gar nicht mehr, aber sie haben trotzdem eine Pointe gemacht: hier beeinflusst das Wetter das Leben jeden Einzelnen so stark, dass es ein völlig salonfähiges Diskussionsgegenstand ist.

Betrefflich des Schnees, oder genauer noch, des Schneeräumens, das die Stadt alle zwei Jahre nach Preiswettbewerben in private Hände gibt, muss ich  Folgendes sagen: je mehr man privatisiert, desto sozialistischer sehen die Resultate aus. Wie in diesem Winter: Fahrspuren bleiben tagelang so gut wie unbefahrbar, kleinere Straßen außerhalb des Zentrums wochenlang sogar, Bürgersteige haben sich in schmale, eisige Spuren verwandelt, und die Schneeberge an zahlreichen Kreuzungen sind so hoch, dass man die andere Fahrzeuge erst dann sieht, wenn es fast zu spät ist.

Ich bin der Meinung, dass das Steuern der Steuergelder in die Taschen von privaten Unternehmen eher Missverwaltung gemeinsamer Mittel ist, und auf blinde, grundlose Glaube an eine imaginäre Effektivität der privaten Sektor basiert. Und das gilt nicht für die Straßenreinigung allein.