5. März 2012

   Der kleine blaue Punkt an der Westküste

Semesterferien. Und was mache ich? Fahre Taxi. Unten habe ich die Tage und, leider Gottes, Nächte hinzugefügt, für die ich mich bereits arbeitsmässig verpflichtet habe.

Am Montag vergangener Woche fuhr ich einen Kunden nach Mustasaari. Eine interessante Fahrt. Offiziell ist Finnland ein zweisprachiges Land. Alle müssen in der Schule Schwedisch lernen, obwohl die schwedischsprachige Minderheit von Rund 5 % in den Küstenregionen im Süden und im Westen des Landes wohnen. Richtig motiviert sind verständlicherweise die meisten finnischsprachigen nicht, diese "unbedeutende" Sprache zu lernen. Als werdende Lehrer habe ich mir jedoch extra Mühe geben müssen in Sachen Schwedisch, denn rein theoretisch kann mir eines Tages eine Verbeamtung bevorstehen. Und als Diener des Volkes muss ich dann Bürger auch hinsichtlich der Sprache gleich behandeln können. Ob ich nun Schwedich gut kann? Es geht. Mit dem Fahrgast unterhielten wir uns auf Schwedisch die ganze Zeit, und in Mustasaari lud er mich zu Kaffee und Kuchen ein.

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote. Die Tampereer Taxler wissen alles besser. Sie glauben alles über jeden zu wissen, und von den Angelegenheiten der Kollegen weiß man sowieso bescheid. Einmal saßen dann ein paar Taxler beim Kaffee. Einer von denen hatte neulich ein Kind bekommen, und über dessen Name wurde spekuliert.

"Und, weiß man schon, wie das Baby heißt?"
"Nein, noch nicht."
"Kein Wunder, es war ja noch nie im Taxi."

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