7. Januar 2013

Zu Beginn der Fahrt hatte er Geld, am Ziel dann nicht. Penner. Buchstäblich diesmal. Ich dachte schon gleich am Anfang, die Fahrt könnte böse enden, und so tat sie dann auch. Das Fahrziel war eine Notunterkunft für Menschen der Straße in Hervanta, wo sich herausstellte, in Wirklichkeit hatte dieser Herr so gut wie kein Geld. 

Ich habe selbst in meinen wilden Jahren vorm Charlottenburger Rathaus in Berlin geschnorrt und zum Teil davon auch gelebt. Ich weiß, wie das ist, wenn man gar nichts hat, und deshalb hält sich noch heute meine Arroganz diesen Leuten gegenüber in Grenzen. Aber dieser Typ hatte mich mit Absicht reingelegt und das ärgerte mich schon. Nun wollte er am nächsten Tag zahlen. Er schaffe das schon, garantiert. Zum Pfand gab er mir sein Portemonnaie, das 80 Cent, einen abgelaufenen Personalausweis und sonst gar nichts beinhaltete. Na gut, dachte ich mir. Wollen wir doch mal sehen, wie diese Geschichte ausgehen wird.

Gestern um 18 Uhr trafen wir uns wie abgemacht. Und sieh an! Mit 2-Euro-Münzen bezahlte er die Summe, die er mir schuldete. Es fehlte eigentlich noch ein Euro, aber da ich ahnte, welche ganz besondere Anstrengung das Einsammeln dieses Geldes für ihn hatte bedeuten müssen, machte ich keine Nummer daraus, sondern reichte ihm nur meine Hand und ging dann wieder. 

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